Lauchwähe

img_1659Lauchwähe oder Lauchwäje, wie es so schön auf Baseldeutsch heisst, kann man mit einem gekauften Teig zubereiten – dann geht es ein wenig schneller, oder aber man macht den Teigboden selber und hat dafür einen richtig tollen Kuchen. Gut, ich gebe es zu, ich kaufe auch ab und an einen bereits fixfertigen Teig, den ich nicht einmal mehr auswallen muss. Aber wenn ich genügend Zeit habe, bereite ich den Teig gerne selber zu und weiss dann auch genau, was drin steckt. Aber eben, es braucht halt Zeit und diese hat man oft nicht oder man ist manchmal einfach zu faul. Grundsätzlich bin ich aber kein grosser Conveniencefood-Fan (Convenience = Bequemlichkeit, Vorteil, Komfort, Einfachheit); Ich koche lieber frisch und greife nur in Ausnahmefällen auf Fertig- oder Halbfertigprodukte zurück. Es macht ja auch viel mehr Spass, ein Gericht von Grund auf selber zuzubereiten, oder etwa nicht?

Noch einmal zurück zum heutigen Rezept! Lauch ist ein richtig tolles Gemüse, welches nicht nur einfach und schnell zubereitet werden kann, sondern auch (fast) das ganze Jahr über erhältlich ist. Allerdings gibt es beim Lauch, je nach Jahreszeit, feine Unterschiede. So unterteilt man die Stengel in Sommer-, Herbst- und Winterlauch, genannt nach den Erntezeiten. Die Unterschiede liegen vor allem in den Intensitäten sowohl vom Geschmack her wie auch in der Farbe. So ist der Sommerlauch am zartesten und feinsten mit einem eher hellgrünen Laub. Der Winterlauch hingegen hat den intensivsten und auch schärfsten Geschmack und die Blätter haben eine dunklere fast blau-grüne Farbe. Die Lauchwähe schmeckt aber bestimmt mit allen Sorten ganz wunderbar.

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Zutaten (runde Kuchenform, 26 cm Durchmesser)

Teig
  • 100 g kalte Butter
  • 200 g Mehl
  • 1 Ei
  • Salz
Belag
  • 500 g Lauch
  • Salz
  • 100 g Schinken
  • 200 ml Rahm
  • 3 Eier
  • 100 g rezenter Käse (z.B. Gruyere oder Appenzeller), frisch gerieben
  • Pfeffer
  • Muskat, frisch gerieben

Für den Teig Butter in Flöckchen, Mehl, Ei und Salz zuerst mit dem Knethaken des Handrührers, danach mit den Händen schnell zu einem Mürbeteig verkneten. Zugedeckt mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Für den Belag den Lauch putzen (das Dunkelgrüne und den Wurzelansatz abschneiden). Lauch der Länge nach bis auf 2 cm aufschneiden und unter fliessend kaltem Wasser vom Wurzelende aus abspülen, so dass allfälliger Sand zwischen den einzelnen Lauchschichten herausgespült wird. Lauch in 1 cm dicke Stücke schneiden und in kochendes Salzwasser geben. Lauch einmal aufkochen lassen und in ein Sieb geben. Kalt abspülen und gut abtropfen lassen. Schinken würfeln. Rahm, Eier und Käse verrühren. Mit Salz Pfeffer und Muskat würzen. Eine Kuchenform mit Backpapier auslegen oder mit Butter ausfetten. Teig noch einmal durchkneten und auf ein wenig Mehl ausrollen. Teig in die Form drücken und den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Form in den auf 200 Grad (Umluft) vorgeheizten Backofen schieben und 15 Minuten vorbacken. Form aus dem Ofen nehmen und den Teigboden mit Lauch und Schinkenwürfel belegen. Die Eier-Rahmmischung draufgiessen und die Form wieder in den Backofen schieben. Bei gleicher Temperatur etwa 40-50 Minuten weiterbacken bis die Eier-Rahmmischung fest und leicht gebräunt ist. Lauchkuchen aus dem Ofen nehmen und vor dem Aufschneiden 10 Minuten ruhen lassen. Wer will kann die Lauchwähe mit einem grünen Salat servieren. E Guete!

Brigitte 7/93, Seite7

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