Yotam Ottolenghi: Genussvoll vegetarisch

Yotam Ottolenghi ist zur Zeit wohl einer meiner liebsten Rezepteschreiber (neben Hugh Fearnley-Whittingstall). Und ich habe mir eben erst ein drittes Kochbuch von ihm gekauft – Rezepte daraus folgen natürlich :-). Auch wenn der Titel dieses Werkes es vermuten lässt, aber Yotam Ottolenghi ist kein Vegetarier und er schreibt auch Rezepte mit Fisch und Fleisch. Allerdings nicht in diesem Buch, obwohl er ab und zu Tipps zu tierischen Beilagen gibt. Diese sind einfach eine mögliche Ergänzung, wenn man dies will, aber für das Gelingen des Gerichtes und auch für dessen Geschmack nicht erforderlich. Ich bin mir auch sicher, dass ihr bei diesen Rezepten den Fisch und das Fleisch keine Sekunde vermissen werdet.

Der Untertitel verrät es schon – mediterran, orientalisch, raffiniert. Und genau so sind seine über 120 Rezepte mit viel Gemüse, Gewürzen und Kräuter der orientalischen und mediterranen Küche. Yotam Ottolenghi selber hat ja, neben seiner britischen Staatsbürgerschaft auch die israelische und italienische. Also eine gute Kombination, die man auch in seinen Rezepten wiederfindet. Genussvoll vegetarisch ist unterteilt in verschiedene Gemüse resp. Gemüsegruppen, Hülsenfrüchte, Getreide, Pasta-Polenta-Couscous und Früchte-Käse. Yotam Ottolenghi beschreibt sein Vorgehen bei der Aufteilung der Kapitel als unsystematisch. Er hat jeweils einfach eine Zutat ins Zentrum des Rezeptes gestellt. Diese Zutat bleibt dann aber auch Mittelpunkt. Und genau so gestaltet er beim Kochen auch seine Gerichte. Er wählt eine Hauptzutat und bildet aufbauend auf dieser ein tolles Gericht. Also so unsystematisch, wie er behauptet, sind seine Kapitel nicht aufgebaut – im Gegenteil.

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Zu Beginn jedes Rezeptes schreibt Yotam Ottolenghi einen kleinen Text. Manchmal erwähnt er wie es zu diesem Gericht gekommen ist oder wer ihn dazu inspiriert hat und manchmal macht er auch Vorschläge wie das Rezept verändert werden kann. Insbesondere, da man, je nach Saison, nicht immer alle Zutaten erhält. Ab und zu sind es aber auch einfach schöne Beschreibungen der Zutaten und des Gerichtes. Also unbedingt lesen, bevor man eines seiner Rezepte nachkocht. Ich schaue mir oft auch einfach nur die Bilder an und lese die kurzen Texte. Natürlich immer im Hinterkopf, ob dies ein Gericht sein könnte, das ich in nächster Zeit einmal kochen möchte. Ich versuche mir dann vorzustellen, wie es schmecken könnte und ob ich die Kombination der Zutaten mögen werde. Mit der Zeit bekommt man ja ein Gefühl dafür. Trotz allem versuche ich auch immer wieder Rezepte, bei denen ich mir das „Gemisch“ an Zutaten überhaupt nicht vorstellen kann und ich mich frage – geht das denn und passt das überhaupt? Und dann lasse mich einfach überraschen. Dadurch wird Kochen und Essen viel spannender und interessanter und man lernt sehr viel dabei. Also versucht doch auch immer wieder einmal Rezepte, bei denen ihr euch das Ergebnis nicht vorstellen könnt. Wichtig sind aber auf jeden Fall Zutaten, die frisch und von guter Qualität sind – sei es nur schon ein gutes Öl oder tolles, knackiges Gemüse.

Meine Lieblingsrezepte: Marokkanischer Möhrensalat, Mediterrane Gemüsetarte „all inclusive“, Shaksuka, Brokkoli-Gorgonzola Pie, Linsen mit gegrillter Aubergine, Mangold-Safran-Omeletts, Mangold und Kichererbsen mit TamarindeGrüne Pfannkuchen mit Limettenbutter, Tarteletts mit Puy-Linsen, Würzige rote Linsen mit Gurkenjoghurt, Suppe mit Kichererbsen-Tomaten und Brot, Zitronen-Auberginen-Risotto, Frische Polenta mit Auberginensauce, Wassermelone mit Feta

Yotam Ottolenghi: Genussvoll vegetarisch, 2011, DK Verlag, ISBN 978-3-8310-1843-7

9 thoughts

  1. „Drei gute Dinge“ von Hugh Fearlney-Whittingstall ist ebenfalls super.
    Ich habe von Ottolenghi auch die 2 Bücher und kann den Bericht nur bestätigen. Übrigens schöner Blog!

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    1. Vielen Dank, liebe Dagmar, es ist schön zu lesen, dass dir mein Blog gefällt. Das freut mich wirklich sehr. „Drei gute Dinge“ von Hugh Fearnley-Whittingstall kenne ich noch nicht – muss ich mir aber auf jeden Fall anschauen. LG Carmen

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  2. Hört sich toll an 🙂 ich besitze eigentlich nur Vegane Kochbücher obwohl ich nicht mal vegan bin 😀 einfach weil ich versuche so viel wie möglich vegan zu essen, aber ein vegetarisches Kochbuch sollte ich mir auch mal zulegen 😀

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    1. Vielen Dank, liebe Pauline. Bei den vegetarischen Kochbüchern kann ich dir dieses von Ottolenghi oder auch jenes von Hugh Fearlney-Whittingstall, welches ich bereits in einem früheren Artikel beschrieben habe, empfehlen. Ottolenghi hat aber auch noch ein weiteres tolles Buch – Vegetarische Köstlichkeiten. Auch das kann ich dir wärmstens an Herz legen. LG Carmen

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